David Malet Armstrong
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* 8. Juli 1926 in Melbourne, Australien; † 13. Mai 2014 in Sydney), australischer Philosoph; Professor an der University of Sydney. Hauptarbeitsgebiete: Philosophie des Geistes, Ontologie und Wissenschaftstheorie.
Armstrong vertrat einen reduktiven Physikalismus.
Ein zentrales Element in Armstrongs Werk ist sein Universalienrealismus. Dieser besagt, dass es neben Gegenständen auch noch Eigenschaften als respektable, grundlegende Entitäten gebe. Diese stellt sich Armstrong jedoch in dem Sinne als abhängig von Gegenständen vor, dass sie nicht unabhängig von ihnen existieren können. Armstrongs Hauptgrund für die Annahme von Universalien ist das von ihm so genannte truth maker principle (Wahrmacherprinzip): Für jede kontingente Wahrheit muss es etwas geben, was sie wahr macht. Also muss es auch Eigenschaften geben, welche die Tatsachen über Eigenschaften wahr machen.
Die Ontologie aus grundlegenden, bei Armstrong immer physischen, Gegenständen und Eigenschaften sollen in einem starken realistischen Sinne das beschreiben, was es wirklich gibt. Dies gilt auch für Naturgesetze, die Armstrong als Relationen zwischen Universalien versteht. Dabei setzt er sich von Gesetzesauffassungen in der Tradition David Humes ab, die Naturgesetze auf Regularitäten zurückführen wollen.
Armstrong gilt zudem als einer der wichtigsten Vertreter eines reduktiven Materialismus in der Philosophie des Geistes. Dabei vertrat er eine identitätstheoretische Position in der Tradition von John Smart und Ullin Place.
MEINE ANMERKUNGEN ZU SEINEN AUFFASSUNGEN:
Der Schlüssel zu der Konzeption Armstrongs (aber auch zu möglichen Missverständnissen seiner Lehren) ist der Begriff „Universalien“:
- Lt. Duden sind Universalien „Allgemeinbegriffe“ bzw. „allgemeingültige Aussagen“, also Denkinhalte bzw. Erklärungen.
- Bei Armstrong sind Universalien dagegen reale Gegebenheiten, also die Gegenstände der allgemeinen Lehren.
Die Weichenstellung Armstrongs ist im Ergebnis zutreffend und erkenntnistheoretisch von zentraler Bedeutung, die von ihm gegebene Begründung stellt die Dinge jedoch "konstruktivistisch" auf den Kopf:
“Armstrongs Hauptgrund für die Annahme von Universalien ist das von ihm so genannte truth maker principle (Wahrmacherprinzip): Für jede kontingente Wahrheit muss es etwas geben, was sie wahr macht. Also muss es auch Eigenschaften geben, welche die Tatsachen über Eigenschaften wahr machen”.
Das muss man auf die Füße stellen, in dem man an die Stelle dieser teleologischen Herleitung die Beobachtungen der realen Gegebenheiten setzt, auf die sich – die folglich wahren – Beurteilungen beziehen, die den Gegenständen entsprechen.
Beispiel: Temperatur ist eine reale Gegebenheit. Der Satz: der Patient hat 39,5° Fieber ist daher wahr. Der Patient hat aber nicht deshalb Fieber, damit die die Beurteilung über ihn stimmt.